Von Bremen zum inklusiven Motorsportangebot im Kartcenter Emsbüren

Emsbüren (pm). Mike, ein 25-jähriger junger Mann aus Bremen, ist begeistert vom Motorsport und liebt Autos. Er selbst wird jedoch nie den Führerschein machen können und ein Auto fahren dürfen - denn er hat eine geistige Behinderung.
Phil Gerdes
Vater (links) und Sohn (rechts) starten gemeinsam im Doppelsitzerkart. (Foto: P. Kujau)

Sein Vater, Patrick Kujau, suchte im Internet nach Möglichkeiten, wie er seinem Sohn den Wunsch einmal selbst zu fahren ermöglichen kann – das natürlich außerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs. Bei der Internetrecherche ist er auf die emsländische Inklusionsinitiative InduS (Inklusion durch Sport) vom Kreissportbund Emsland gestoßen. „Es ist erstaunlich, was es im Emsland alles für Sportangebote für Menschen mit Behinderung gibt“, zeigte er sich von den vielen inklusiven Sportmöglichkeiten beeindruckt. Dort entdeckte er auch ein Motorsportangebot für Menschen mit Behinderung.

Das Kartcenter in Emsbüren bietet auf der hauseigenen 870 Meter langen Rennstrecke motorsportbegeisterten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung die Möglichkeit, in extra angeschafften bzw. umgebauten Karts ihre Runden zu drehen. Neben den Ausleihkarts stehen auch spezielle Karts für Menschen mit Behinderung zur Verfügung. Zwei Twinkarts (Doppelsitzer) und ein Kart, das auf Handbetrieb für Gas und Bremse umgebaut wurde, sind im Fuhrpark des Kartcenter Emsbüren vorhanden.

Die Doppelsitzer bieten den großen Vorteil, dass jemand auf dem Beifahrersitz mitfahren kann. Auf beiden Plätzen ist ein Lenkrad montiert. Die Lenkung des Karts kann, je nach Bedarf und Wunsch, vom Fahrer auch auf den Beifahrer übertragen werden. Der Fahrer behält aber immer die volle Kontrolle über das Kart. So kann jeder das Renngefühl auf der kurvenreichen Strecke in Emsbüren im Kart erleben.

Diese Möglichkeit elektrisierte Patrick Kujau. Umgehend setzte er sich per E-Mail mit dem Kartcenter in Emsbüren in Verbindung. Im Vorfeld wurden alles abgeklärt und abschließend buchte er einen Termin für das gemeinsame Kartfahren. „Es war schon toll wie unkompliziert, einfach und schnell alles ging“, zeigte er sich tief beeindruckt.

Kurz vor Pfingsten war es dann so weit. Vater und Sohn machten sich von Bremen auf den Weg, um einen Rennsporttag im emsländischen Emsbüren auf der Kartbahn zu erleben. Gegen Mittag kamen sie dort an und wurden sehr offen und freundlich vom Team der Kartbahn empfangen. Mike war zu Beginn aufgeregt und nervös. Das legte sich jedoch sehr schnell. Nach entsprechender Einweisung in die Rennregeln und Ausstattung mit der notwendigen Rennkleidung, wurden die ersten Runden von Vater und Sohn im Twinkart gemeinsam gefahren. Mike wurde immer sicherer und startete nach einer kleinen Pause auch allein im Kart.

Absolut positiv beeindruckt war Vater Patrick mit welcher Sicherheit, Fürsorge und Selbstverständlichkeit das Team vom Kartcenter sie betreute. Mike durfte auf Wunsch mehrere Male auch den Start aus der Pole Position, mit dem Startsignal über die Lichtanlage, durchspielen.

Ein für beide beeindruckender Ausflug in die Welt des Motorsports ging am späten Nachmittag zu Ende. Glücklich und zufrieden machten sie sich auf den Heimweg nach Bremen mit der Gewissheit, dass ein weiterer Besuch beim Kartcenter in Emsbüren nicht lange auf sich warten lässt.

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