Wassermanagement: Lotter Beeke macht den Anfang

Meppen. Die immer stärker werdenden Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt, haben im Landkreis Emsland zu einem Umdenken beim Wassermanagement geführt. Aus dem Ableiten soll ein Rückhalten werden. Bei dem 2021 ins Leben gerufenen Emslandplan 2.0 verfolgen alle relevanten Akteure das Ziel, nachhaltige Konzepte zum Wassermanagement zu finden. Beim Projekt „Nachhaltiges Wassermengenmanagement im Einzugsgebiet der Lotter Beeke“ soll nun der Schritt hin zur konkreten Umsetzung eingeleitet, d. h. wichtige Vorüberlegungen sollen getroffen werden.
Fabian Brand
Mit rund 150 Teilnehmenden war die Veranstaltung zum Wassermengenmanagement sehr gut besucht. (Foto: Ems-Vechte Welle)

„Wir stehen vor einer Zeitenwende. War der Emslandplan der 1950er Jahre noch davon geprägt, mit Hilfe von 6800 km Gräben und Vorflutern das Land zu entwässern und etwa 17.000 ha Fläche trocken zu legen, um die landwirtschaftliche Bewirtschaftung zu verbessern, denken wir heute über ein nachhaltiges Wassermengenmanagement nach“, sagt der zuständige Dezernent Dr. Michael Kiehl.

Gemeinsam mit dem Wasser- und Bodenverband Lotter Beeke, Behördenvertretern sowie vielen Eigentümerinnen und Eigentümern ist der Landkreis Emsland daher in einer Auftaktveranstaltung am vergangenen Donnerstag (14. September) zusammengekommen, um bis zum Projektende im Februar 2025 besonders effektive Maßnahmen für den Wasserrückhalt und die Wasserspeicherung zu erarbeiten. „Sie sollen wasserwirtschaftlich sinnvoll, praktisch umzusetzen und vor Ort akzeptiert sein“, sagt Kiehl.

Dies soll in verschiedenen Arbeitsschritten – begleitet von einem Fachbüro – erreicht werden: So müssen zunächst die hydrologischen Zusammenhänge im Projektgebiet beschrieben und festgehalten werden. Danach geht es darum, gemeinsam festzulegen, welches Ergebnis für das Projektgebiet erreicht werden soll und wie die verschiedenen Interessen dabei berücksichtigt werden können. Anschließend sollen aus den Vorschlägen geeignete Maßnahmen ausgewählt, vorgeplant und bewertet werden. Eine Prognose der möglichen Auswirkungen der Maßnahmen muss ebenfalls erstellt werden. Lokale Arbeitsgruppen zeichnen verantwortlich für die Erarbeitung und Abstimmung der umzusetzenden Maßnahmen.

Die Kosten für die aktuelle Initiative von rund 190.000 Euro fördert das Land Niedersachsen mit 171.000 Euro.

Neben dem Projekt an der Lotter Beeke werden vom Land Niedersachsen im Landkreis Emsland noch zwei weitere Projekte mit ähnlicher Zielsetzung zu 90 Prozent gefördert: eines im Bereich der Wasser- und Bodenverbände Ems-West und Süd-Nord-Kanal sowie ein weiteres im Bereich der Wasser- und Bodenverbände Ahlder und Engdener Bach. Mit dem zuletzt genannten Projekt knüpfen alle Beteiligten an die gute Kooperation im Projekt „Klima-Wasser-Kooperation Ahlde“ (Kliwako) in den Jahren 2019 bis 2022 an – ein Vorläuferkonzept beim Wassermengenmanagement im Rahmen des Emslandplans 2.0.

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