Ausstellungskatalog „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ der Gedenkstätten

Esterwegen. Der Katalog zur Ausstellung „Auftakt des Terrors“ der Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager“ (AGGOK) beleuchtet die Entstehung und Funktion dieser ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager im reichsweiten Vergleich.
Phil Gerdes
Den neuen Ausstellungskatalog findet man ab sofort in der Gedenkstätte Esterwegen. (Foto: Gedenkstätte Esterwegen)

Bei der Durchsetzung und Sicherung der NS-Herrschaft spielten die frühen Konzentrationslager eine zentrale Rolle. Sie wurden in den ersten Monaten der NS-Diktatur eingerichtet und teils schon nach wenigen Wochen oder Monaten wieder geschlossen. Das nationalsozialistische Regime erprobte dort Instrumentarien der Gewalt. So auch in den frühen Konzentrationslagern Börgermoor, Esterwegen und Neusustrum im Emsland in den Jahren 1933 bis 1936.

Das Buch spannt den Bogen vom Weg in die Diktatur bis zur Auflösung der frühen Lager. Ein eigenes Kapitel ist dem Gedenken nach 1945 gewidmet. Für die Darstellung wurden zentrale Fakten, aussagekräftige Dokumente und exemplarische Biografien von Verfolgten und Tätern zusammengetragen. Der reich bebilderte Katalog vermittelt die Geschichte der Lager und ihre historischen Kontexte eindrücklich. Er umfasst alle Ausstellungsinhalte sowie ein Grußwort von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und eine kurze Einführung.

Die Publikation ist eine gute Ergänzung zum Ausstellungsbesuch, dient aber auch unabhängig davon als kurze und übersichtliche Einführung in die Geschichte der frühen Konzentrationslager. Sie wurde von der AGGOK in der Schriftenreihe des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg (Ulm) veröffentlicht. Das Buch ist zum Preis von 9,80 Euro im Buchhandel sowie der Gedenkstätte Esterwegen zu erwerben (Verlag Klemm + Oelschläger, 127 Seiten, 9,80 Euro, ISBN 978-3-86281-183-0).

Die an dem Ausstellungsprojekt beteiligten Einrichtungen sind:

  • Baden-Württemberg: Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg (Ulm), Lernort Kislau (Karlsruhe)
  • Bayern: KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Berlin: Gedenkort SA-Gefängnis Papestraße, Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche, Dokumentationszentrum Topographie des Terrors
  • Brandenburg: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (Oranienburg)
  • Hamburg: Gedenkstätte Konzentrationslager und Strafanstalten Fuhlsbüttel, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen
  • Hessen: Gedenkstätte Breitenau (Guxhagen)
  • Niedersachsen: Gedenkstätte Esterwegen, KZ-Gedenkstätte Moringen
  • Rheinland-Pfalz: Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt/Weinstraße, Gedenkstätte KZ Osthofen
  • Sachsen: Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenburg (Frankenberg), Geschichtswerkstatt Sachsenburg (Frankenberg)
  • Sachsen-Anhalt: Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin
  • Schleswig-Holstein: Gedenkstätte Ahrensbök

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