Energiemanagement entlastet kommunale Haushalte

Meppen. Die Kommunen im Emsland engagieren sich in vielfältiger Weise für den Klimaschutz. Das wurde jüngst bei dem kreisweiten Netzwerktreffen im Kreishaus in Meppen deutlich, zu dem sich über 30 Beteiligte aus dem gesamten Kreisgebiet trafen. Der Landkreis Emsland bringt sich bei der Netzwerkarbeit aktiv mit ein. Mittlerweile blicken alle Beteiligten auf einen über zehnjährigen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zurück.
Fabian Brand
Die Arbeitsgruppe der Klimaschutzmanager und -managerinnen im Landkreis Emsland (v.l.): Kathrin Klaffke (Energieregion Hümmling), Neele Venekamp (Klimaschutzregion Papenburg, Dörpen, Rhede), Johannes Lorenz (Energieeffizienzagentur Landkreis Emsland), Mathes Althoff (Stadt Haselünne), Sebastian Siemen (Stadt Lingen), Johannes Brunsen (Stadt Meppen), Bernd Gerdes (Stadt Haren/Ems), Christian Horstkamp (Gemeinde Geeste), Denis Hoppe (Samtgemeinde Herzlake), es fehlt: Jana Lindemann (Gemeinde Geeste) (Foto: Landkreis Emsland)

In zahlreichen emsländischen Rathäusern sind spezielle Klimaschutzmanager und -managerinnen oder Fachkräfte beschäftigt, die sich insbesondere mit Strategien und Projekten zur Eindämmung der Klimakrise befassen. Deren Tätigkeit umfasst eine große Bandbreite an Maßnahmen, beispielsweise durch Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Aktivitäten zum Ausbau erneuerbarer Energien, Erstellen von Wärmenutzungskonzepten oder umweltfreundlicher Mobilität, Leistungen einschließlich Sanierungen beim eigenen Gebäudemanagement oder individuelle Beratungsangebote. In der Regel nutzen die Städte und Gemeinden Förderungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz für die Erstellung von sogenannten integrierten Klimaschutzkonzepten.

Beim jetzigen Netzwerktreffen stand das Thema Energiemanagement im Mittelpunkt. Der Klimaschutzmanager der Stadt Haren (Ems), Bernd Gerdes, betonte bei dem Treffen die Bedeutung des kommunalen Energiemanagements. Für Kommunen ließen sich innerhalb weniger Jahre bis zu 20 Prozent Energie, Kosten und Treibhausgase einsparen – und das ohne größere Investitionen. Bereits vor der Energiekrise mussten, so Gerdes, Kommunen mit jährlichen Energiekosten von ca. 45 Euro je Einwohner im Jahr rechnen. Aktuell sei eher das Doppelte realistischer. Mit Energiemanagement als feste kommunale Aufgabe werde der kommunale Haushalt also deutlich entlastet. So könne eine Kommune mit zum Beispiel 20.000 Einwohnern in zehn Jahren weit über eine Mio. Euro einsparen. Und dabei sei eine Energiemanagement-Stelle mit 70 Prozent durch eine entsprechende Bundesförderung finanzierbar. 

Besonders wichtig werden die regelmäßigen Netzwerktreffen auch durch jeweils neue gesetzliche Rahmenbedingungen. Eine davon ist derzeit das Niedersächsische Klimagesetz (NKlimaG), durch das alle niedersächsischen Kommunen dazu verpflichtet sind, bis Ende des Jahres einen Energiebericht zu veröffentlichen. Ein Energiebericht bildet die Datengrundlage eines kommunalen Energiemanagements. Durch die Pflicht zur Erstellung drängt die Landesregierung die Kommunen ein Stück weit in Richtung Energiemanagement.

Insgesamt ist bei den verschiedenen Klima- und Energiethemen ein Zusammenwirken der emsländischen Klimaschutzmanager und -managerinnen festzustellen. Die Praxis zeigt, da sind sich die Akteure einig, dass sie sich als Team verstehen, das durch die unterschiedlichen Erfahrungen und fachlichen Schwerpunkte voneinander profitieren kann. Dieses Miteinander pflegen die Klimaschutzmanager und -managerinnen über die kreisweite Netzwerkarbeit hinaus kontinuierlich durch eine fachspezifische Arbeitsgruppe.

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