Integrationskurse der VHS Meppen – Ein wichtiger Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe

Meppen (pm). Seit vielen Jahren bietet die Volkshochschule Meppen (VHS) Deutschkurse für Zugewanderte an, darunter Integrations- und Berufssprachkurse, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert werden.
Phil Gerdes
Lernen mit Freude: Die Teilnehmer eines Deutschkurses an der VHS Meppen setzen ein Zeichen. (Foto: VHS Meppen)

Der Erwerb der deutschen Sprache, das Kennenlernen der Kultur und der geltenden Normen und Werte sowie die Eröffnung beruflicher Perspektiven in Deutschland sind von zentraler Bedeutung für die Integration.

„Vielen Menschen ist nicht bewusst, welche Vielfalt an Deutschsprachkursen an der VHS angeboten wird“, erklärt Radka Lemmen, stellvertretende VHS-Direktorin und Koordinatorin des Projektbereichs Sprache und Integration. „Jährlich besuchen mehrere Hunderte Personen unsere Deutschkurse. Sie kommen aus Ländern wie der Ukraine, Syrien, Afghanistan oder dem Iran, aber auch aus der EU und möchten sich eine neue Existenz in Deutschland aufbauen.“

„Besonders beeindruckend ist die positive Stimmung in den Deutschkursen und der Wunsch, schnell eine Arbeit zu finden und eigenständig zu werden.“ Olha Matviienko, Sprachlehrkraft, hebt die hohe Motivation der Teilnehmer hervor.

Doch nun drohen drastische Einsparungen durch die Bundesregierung. „Sollte es wirklich zu den Kürzungen kommen, wird dies gravierende Folgen haben“, warnt Lemmen. „Viele Zugewanderte hätten keinen Zugang mehr zu geförderten Sprachkursen. Das erschwert nicht nur die Integration in die Gesellschaft, sondern auch die Vermittlung in den Arbeitsmarkt – und das trotz des Fachkräftemangels.“

Die Finanzierungskürzungen würden laut der VHS Meppen nicht nur die Teilnehmer treffen, sondern auch die Infrastruktur der Bildungseinrichtung belasten, wenn weniger Sprachkurse durchgeführt würden. Die bewährte Vielfalt der Kursangebote würde enorm darunter leiden. In letzter Konsequenz würde es das hochqualifizierte Personal, die Lehrkräfte, betreffen.

Die VHS – ein Ort des interkulturellen Austauschs und der gesellschaftlichen Teilhabe

Inzwischen arbeiten einige ehemalige Teilnehmer selbst im Team der VHS. Die gebürtige Ukrainerin Nadiia Stuzhuk, die seit zwei Jahren Mitarbeiterin der VHS Meppen ist, berichtet: „Für mich war der Integrationskurs nicht nur eine Möglichkeit, die Sprache zu lernen, sondern auch eine Chance, beruflich Fuß zu fassen.“

Auch Daria Tkachenko, ebenfalls aus der Ukraine, bestätigt: „Ich habe direkt nach dem Integrationskurs angefangen zu arbeiten. Damit endete das Lernen der Sprache nicht. Ich lerne jeden Tag weiter durch den Kontakt mit meinen Kolleginnen.“ Beide beraten Teilnehmer auch in ihrer Muttersprache – ein wertvoller Vorteil für die VHS.

Die VHS Meppen betont, wie wichtig die kontinuierliche Finanzierung von Integrationskursen für die Zukunft ist. Diese Kurse sind ein Schlüssel zur erfolgreichen Integration und tragen entscheidend zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.

„Wir appellieren an die Politik, die Bedeutung dieser Kurse anzuerkennen und die Finanzierung sicherzustellen“, so Lemmen abschließend. „Gleichzeitig rufen wir die Gesellschaft dazu auf, die Leistungen von Zugewanderten zu würdigen und sich gegen rechtspopulistische Tendenzen zu stellen.“ Die VHS Meppen sieht ihre Aufgabe darin, nicht nur Sprachkenntnisse zu vermitteln, sondern auch einen Raum für interkulturellen Austausch und gegenseitiges Verständnis zu schaffen.

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