In den Modulen „Technische Mechanik III“ und „Technische Produktentwicklung“ widmeten sich die Bachelorstudierenden unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Adamek zwei spannenden Aufgabenstellungen zum Thema Karnevalswagen. Vorausgegangen war ein erster Entwurf für einen Wagen, den Studierende des Masterstudiengangs Management und Technik erarbeitet hatten. Dieser basiert auf einem nachhaltigen Antrieb per Muskelkraft und bildet passend zum Standort des Campus Lingen eine Lokomotive ab. Die technische Ausgestaltung dieser Karnevalslokomotive übernahmen sodann die Bachelorstudierenden der Studiengänge Allgemeiner Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen.
Prototypen mit Pedalantrieb und Allradlenkung
Wie erhält der Karnevalswagen eine geeignete Kombination aus Allradlenkung und Mehrpersonenantrieb? Dieser Frage gingen die Maschinenbau-Studierenden des dritten Fachsemesters nach und tüftelten in Kleingruppen an verschiedenen Lösungen. „Die Lokomotive sollte unter anderem mittels Pedale durch zehn Personen angetrieben werden können, einen möglichst geringen Wendekreis haben und außen eine sichtbare Nachbildung eines Lokomotivantriebs besitzen. Eine weitere Vorgabe war, dass alle Wagenräder durch eine Person lenkbar sein sollen“, beschreibt Adamek die Anforderungen an die Entwicklung der Prototypen.
Automatisierte „Süßigkeitenwerfer“
Die Studierendenteams Wirtschaftsingenieurwesen aus dem fünften Semester widmeten sich parallel dem Schornstein der Lok, der als Schnittstelle zwischen beiden Modulen diente. Ihre Aufgabe war es, einen automatisierten „Süßigkeitenwerfer“ im Design eines Schornsteins zu entwickeln, der beim Karnevalsumzug verschiedenste Süßigkeiten automatisch ins Publikum katapultiert. „Hier kam es darauf an, nach leicht montier- und
bedienbaren Lösungen zu suchen, die in Wurfrichtung und -streuung einstellbar sind und die Süßigkeiten ohne manuelle Eingriffe aus einem Depot nachliefern“, erklärt Student Jesse Uhlen. Auch ein minimales Verletzungsrisiko des Publikums und der Bedienperson sei ein wichtiger Faktor gewesen.
Ihre kreativen Lösungen und funktionsfähigen Prototypen präsentierten die Studierendengruppen kürzlich einem Hochschulpublikum und ernteten dafür viel Lob. „Bei dem Praxisprojekt spielen sowohl die Anwendbarkeit des theoretischen Wissens als auch die Teamarbeit eine große Rolle. Die Ergebnisse zeigen, dass beides sehr gut funktioniert hat“, so Adamek. Und wer weiß, vielleicht kommen die Prototypen auch mal bei einem
Karnevalsumzug zum Einsatz?
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