Über 40 Jahre Boßeln – Die Geschichte des Boßelns in Meppen

Meppen. Bosseln macht Spaß. Diese einfache Erkenntnis führte zu einer Tradition, die seit 40 Jahren in Meppen und Umgebung gepflegt wird. Doch wie begann alles?
Matthias Brüning
Die Bossel-Tradition wird in Meppen seit 40 Jahren gepflegt (Foto: Fritz Völker)

Der Ursprung des Bosselns:

Zu Beginn gab es ein Gespräch, am Neujahrstag 1985. „Wollen wir mal Bosseln?“ Ein Mitglied der noch heute aktiven Mannschaft hatte das Bosseln während seiner Wehrdienstzeit in Varrel (OLB) kennen und schätzen gelernt. So kam es, dass sich die Gruppe „Firma Jäger“ und der Freundes-Stammtisch am 18. Januar 1986 zum ersten Bosseln in Fullen, am Gasthaus Gebeken, trafen. Das Ziel war Versen, Gasthaus Schomaker, zum Grünkohlessen. Das Wetter war sehr winterlich mit starkem Frost und reichlich Schnee. Bosseln war damals in der Meppener Umgegend noch nicht besonders bekannt.

Die ersten Schritte:

Die beiden Mannschaften bestanden damals nur aus Männern, übrigens waren alle auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Meppen. Die Frauen kamen jeweils am Abend zum Grünkohlessen dazu. Zur Dokumentation zur Anzahl der jeweiligen Würfe von der Bossel Kugel, pro Mannschaft, entlang der Strecke, wurde jeweils ein Schriftwart bestimmt. Ein Bossel-König wurde im fairen Wettbewerb der Mannschaften, mittels Zielwurf aus 10 m Distanz, auf einen Kegel, ermittelt. Weil alle Teilnehmer überzeugt waren und viel Vergnügen am Bosseln gefunden hatten, wurde beschlossen, sich im kommenden Jahr wieder zu treffen. Die Aufgabe des erstmals amtierenden Bossel Königs war es dann, im Januar 1987 das nächste Treffen zu organisieren. Startort, Strecke, Kaffeepause, Ziel, mit deftigem Grünkohlessen.

Die Entwicklung des Bosselns:

Ab 1992 fanden auch die Frauen Spaß am Bosseln und bildeten ihre eigenen Gruppen. Zur Kaffeepause, mit selbstgebackenem Kuchen, traf man sich jedoch immer auf der halben Wegstrecke. So wurde nun schon auf vielen verschiedenen Strecken, 4 bis 5 Kilometer lang, im Meppener Umland gebosselt. Ergänzung der Ausrüstung: Vom anfänglichem Einachs-Kurie, und Gartenharke. Heute je Gruppe ein handlicher Bosselwagen und Kescher zur Bergung der Bosselkugel aus Vorfluter oder Graben. Zur Sicherheit, je Teilnehmer eine Warnweste.

Die Kontinuität der Tradition:

Dabei sind nun schon 40 Jahre ins Land gegangen. Der Kern der Mannschaften besteht zum Großteil noch aus den Gründungsmitgliedern. Glücklicherweise konnten sich die beiden Bossel-Mannschaften immer wieder aus den Familien- und Freundeskreis ergänzen. Diese Kontinuität ist ein Zeichen für die Beliebtheit und den Zusammenhalt der Gruppe. Nur einmal musste das jährliche Bosseln, wegen der „Corona-Pandemie“ ausfallen.

Für den Bossel König gab es von Beginn an eine Erinnerungsplakette:

Über die 40 Jahre Bosseln, haben sich zwei stattliche Königsketten mit 40 Plaketten, jeweils bei den Männern, bzw. 32 Erinnerungsplaketten, mit dem jeweiligen Namen des Königs, bzw. der Königin und der Jahreszahl zum Bosseln entwickelt. Interessant: Der beim ersten Bosseln gekürte Bossel-König wurde auch im 40. Bossel-Jahr wieder König. Glückwunsch!

Fazit:

Das Bosseln ist mehr als nur ein Sport; es ist ein soziales Ereignis, das die Gemeinschaft stärkt und die Freude am Zusammensein feiert. Die Tradition, die einst mit einer kleinen Gruppe begann, hat sich über die Jahre hinweg zu einem festen Bestandteil der Meppener Kultur entwickelt und wird sicherlich auch in Zukunft viele Menschen erfreuen.

Fotos: Manfred Hornung, Fritz Völker

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