Deutlich mehr Besucher als 2022 versammelten sich bereits um kurz nach 17 Uhr auf dem Marktplatz, um eines der frisch gezapften Biere der Lingener Gastronomen in Empfang zu nehmen. Das Besondere: Das Bier wurde von jeweils zwei Gastronomen um die Wette gezapft. Und die Besucher konnten es nicht kaufen, sondern als Freibier gegen eine Spende zu Gunsten der Lingener Tafel genießen.
Fünfzehn Gastronomen waren angetreten und mit Ulrich Horbach als Gewinner der Wildcard auch ein fachfremder Bierzapfer. Die erste Überraschung gab es bereits in der Vorrunde: Ulrich Horbach konnte sich gegen Jaqueline Schnell vom Kanucamp durchsetzen und schaffte es in die zweite Runde. Favorit und Vorjahresgewinner Amel Hekalo vom Extrablatt im Lookentor zeigte sich zunächst gewohnt souverän und zapfte sich gekonnt in das Viertelfinale. Dort musste er sich dann Markus Quadt von der Alten Posthalterei geschlagen geben, der im vergangenen Jahr die Idee für diese bundesweit einzigartige Veranstaltung hatte. Auf der anderen Seite zeichnete sich schnell ein Favorit ab: Sami Taha vom Cafe Extrablatt am Markt sorgte bereits in der Vorrunde mit Rekordzeiten für Aufsehen und zapfte sich Runde um Runde bis ins Finale. Dort traf er dann tatsächlich auf seinen Gastronomie-Nachbarn Markus Quadt. Die beiden auch privat befreundeten Gastronomen lieferten sich ein Herzschlagfinale: 30 Liter Bier mussten in die Gläser gezapft werden, zwei Fasswechsel sorgten für zusätzliche Spannung. Und schließlich waren es nur Sekunden, in denen Markus Quadt die 30 Liter Bier etwas schneller gezapft hatte als Sami Taha, die den goldenen Zapfhahn nun für ein Jahr in der Alten Posthalterei zum Einsatz kommen lassen.
„Nach dieser großartigen Neuauflage ist für uns klar, dass wir mit einem neuen Gastro-Zapfenstreich im nächsten Jahr dieses tolle Veranstaltungsformat in Lingen zur Tradition werden lassen“, zog Jan Koormann von der veranstaltenden Lingen Wirtschaft + Tourismus GmbH ein durchweg positives Fazit. „Spannend ist nicht nur der Wettbewerb“, resümierte Gewinner Markus Quadt, „was die Veranstaltung ausmacht, ist dieser besondere Zusammenhalt zwischen uns Gastronomen aber auch mit den Schiedsrichtern und den Veranstaltern.“
Im kommenden Jahr soll die Veranstaltung noch professioneller werden, erste Planungen bspw. für eine Liveübertragung auf Videoleinwänden liegen bereits auf dem Tisch. Für dieses Jahr muss jetzt Kassensturz gemacht werden: Fast 6.000 Euro Spenden sind alleine durch die Besucher in die aufgestellten Boxen gespendet worden. Dazu kommen noch Sponsoreneinnahmen. Abgezogen werden müssen noch die Kosten der Veranstaltung und übrig bleibt eine hoffentlich üppige Spende für die Lingener Tafel. Investiert werden soll die Summe dort übrigens in eine neue Kühlzelle.
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